Boomtown Berlin
Berlin boomt und lockt inzwischen auch zahlreiche Investoren aus dem Ausland. Es herrscht quasi Goldgräberstimmung in der Spreemetropole. Was die Eigentümer freut, lässt die Mieter zittern: Steigende Mieten versprechen Investoren lukrative Renditen. Zahlreiche neue Bauvorhaben werden rund um die Hauptstadt realisiert. Experten gehen davon aus, dass Standorte außerhalb des Berliner S-Bahn-Ringes an Attraktivität gewinnen werden. Viele Einwohner, denen es in der Innenstadt zu teuer wird, weichen auf die Peripherie aus. Die perspektivisch gute Wirtschaftslage und die Ansiedlung zahlreicher neuer Unternehmen tragen ebenfalls zur positiven Stimmung bei.
Einem Bericht der Zeitschrift „Capital“ zufolge lassen sich bisher traditionelle Mieter von der Umbruchstimmung anstecken. Wer bisher gemietet hat, denkt aufgrund der Preissteigerungen über einen Eigentumserwerb nach. Das niedrige Zinsniveau trägt zu diesem Trend bei.
Die Geschichte Berlins
Berlin ist mit rund 3,5 Millionen Einwohnern Deutschlands bevölkerungsreichste Stadt. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten, das breite Kulturangebot und ein besonderes Flair machen die deutsche Hauptstadt zu einem beliebten Anziehungspunkt für Touristen. Im Jahr 2011 besuchten mehr als 9,8 Millionen Gäste die Stadt. Im Jahr 2015 gab es eine Steigerung auf 12,3 Millionen Gäste .
Erstmals wurde Berlin 1237 urkundlich erwähnt. Seitdem hat die Stadt eine wechselvolle Geschichte erlebt. Dunkle Zeiten wechselten sich mit glanzvollen Epochen ab. Mehr als einmal erhob sich ein zerstörtes Berlin wie Phönix aus der Asche. Mittlerweile ist die aus den mittelalterlichen Städten Berlin und Köln hervorgegangene Stadt zu einer pulsierenden Weltmetropole avanciert.
Berlin erstreckt sich auf einer Fläche von knapp 900 km² und ist damit die flächengrößte Stadt der Bundesrepublik. Zahlreiche Grün- und Freiflächen sowie Kanäle, Flüsse und Seen lockern das Stadtbild angenehm auf und verleihen ihm viel Grün. Die Hauptstadt gliedert sich in 12 Bezirke, die in ihrer Ausprägung sehr unterschiedlich sind. Während in einigen Ortsteilen ein fast dörflicher Charme herrscht, kommt die Berliner Mitte mit urbanen Chic daher. Die Berliner Bezirke nach der Bezirksfusion im Jahr 2001:
Mitte
Friedrichshain –Kreuzberg
Pankow (Weissensee , Prenzlauer Berg )
Treptow-Köpenick
Marzahn-Hellersdorf
Lichtenberg
Charlottenburg –Wilmersdorf
Spandau
Steglitz –Zehlendorf
Tempelhof –Schöneberg
Neukölln
Reinickendorf
In einigen Gebieten im Osten der Stadt prägen vor allem Plattenbausiedlungen das Bild. Auf der anderen Seite sind 48 Prozent aller Berliner Bauten vor 1948 entstanden. So bestimmen in vielen Straßenzügen sehenswerte Gründerzeitbauten das Bild.
Die Berliner Bevölkerung
Im Jahr 2000 lebten rund 3,38 Millionen Menschen in Berlin. Seitdem ist ein deutliches Wachstum zu verzeichnen. Das Amt für Statistik ermittelte Ende Dezember 2011 eine Einwohnerzahl von mehr als 3,5 Millionen für die deutsche Hauptstadt. Im Laufe eines Jahres stieg die Bevölkerung damit um 1,2 Prozent an. Vor allem eine starke Zuwanderung sorgte für ein kräftiges Wachstum. Die Zahl der Zuzügler überwog die Zahl der Abgänge deutlich. Ende der 90er Jahre ergab sich noch ein ganz anderes Bild: Damals zogen deutlich mehr Menschen aus Berlin weg. Rund um die Jahrtausendwende stabilisierte sich die Einwohnerzahl und die Trendwende wurde eingeläutet. Zum weiteren Bevölkerungswachstum trägt die Tatsache bei, dass die Geburtenrate schon seit 2007 über der Anzahl der Todesfälle liegt.
Die meisten Neu-Berliner kommen aus dem Ausland. Die Statistiker ermittelten, dass vor allem Spanier, Bulgaren, Rumänen, Italiener und Polen nach Berlin umzogen. Ende des Jahres 2012 lag der Anteil der in Berlin lebenden Ausländer bei 480.000. Bei rund 872.000 Menschen wurde ein Migrationshintergrund festgestellt. Auch aus den alten Bundesländern zog es neue Einwohner nach Berlin. Diese kamen vorwiegend aus dem benachbarten Brandenburg und aus dem bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen. Dabei gab es vor allem in der Altersgruppe zwischen 20 und 30 Jahren starke Wanderungsgewinne. Beliebt bei den Berliner Neubürgern waren vor allem die Bezirke Neukölln und Mitte, danach folgten Treptow-Köpenick und Tempelhof-Schöneberg.
Der Berliner Wohnungsmarkt
Durch die wachsende Bevölkerung zeichnete sich eine steigende Nachfrage nach Wohnraum ab. Experten gehen davon aus, dass besonders der Bedarf an Single-Wohnungen ansteigen wird. Der steigenden Bevölkerung wurde im Jahr 2001 mit der Fertigstellung von 4.624 Bestandsgebäuden Rechnung getragen. Im weiteren Verlauf war jedoch ein Absinken der Bautätigkeit zu beobachten: In 2010 wurden lediglich 2.592 Bauvorhaben fertiggestellt. Insgesamt wurden in den letzten zehn Jahren rund 36.800 Wohnungen gebaut. Besonders beliebt war der Bezirk Pankow.
Der Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin zeigt, dass es in Berlin im Jahr 2011 rund 1,99 Millionen Haushalte gab. Durchschnittlich leben in jedem Haushalt 1,75 Einwohner. Die Anzahl der Haushalte deckt sich ungefähr mit der Anzahl des Wohnungsbestandes, der ebenfalls bei rund 1,9 Millionen lag.
Leerstand in Berlin
Nach Angaben des Landes Berlin standen von insgesamt 1,9 Millionen Wohnungen im Jahr 7,5 Prozent leer. Führend waren vor allem die Bezirke Mitte, Friedrichshain und Neukölln. Der Leerstand ist aufgrund der gestiegenen Nachfrage weiterhin rückläufig.
Durch die zunehmende Anspannung auf dem Wohnungsmarkt ist die Bereitschaft zu einem Wohnungswechsel innerhalb der Stadt deutlich gesunken. Im Vergleich zum Jahr 2002 ist die Fluktuation innerhalb Berlins nach Angaben der IBB um 17 Prozent zurückgegangen.
Die Berliner Mietpreise
Berlin ist eine Mieterstadt. Rund 86 Prozent der verfügbaren Wohnungen sind Mietwohnungen. Vor allem in den zentralen Innenstadtlagen gibt es vorwiegend Mietobjekte. Mit einem Anteil von 72 Prozent sind private Personen Eigentümer dieser Wohneinheiten.
Bei den kleineren Wohnungen zwischen 40 und 60 m² werden lt. Mietspiegel Nettokaltmieten bis 12,31 Euro/m² ermittelt. Den größten Anteil am Berliner Wohnungsmarkt stellen Wohnungen zwischen 60 und 90 m². Hier liegen die Mietpreise bis 10,69 Euro/m². Große Wohnungen ab 90 m² sind am teuersten und kosten bis 13 €/m². Teure Mieten müssen vor allem in Altbauwohnungen vor 1918 und Neubauten gezahlt werden. In einigen Bezirken und bei Wohnungen mit besonderer Lage und Ausstattung wird unabhängig vom Mietspigel weit mehr bezahlt.
Kaufpreise in Berlin
In den letzten Jahren sind die Kaufpreise in Berlin deutlich angestiegen.
Immowelt ermittelte im Juli 2016 einen Druchschnittlichen Angebotspreis von 3.758,74 €/m². In einigen Berliner Bezirken sind Quadratmeterpreise von über 5.000 €/m² keine Seltenheit mehr.